Dienstag, 3. November 2009

Erfahrungen mit einem funktionierenden Staatsspital in Argentinien

Geschaetzter Leser

Erstensmal ein grosses Dankeschoen an alle Mitarbeiter des Spitals in Barreal und an den Argentinischen Staat, der die ganzen Behandlungskosten uebernahm.

Auf was sollte man in einem Argentinischen Staatsspital besonders achten?

Einen Arzttermin kriegt mann nicht. Es wird einem gesagt, dass man sich am naechsten morgen im Morgen vor dieser Tuere einfinden soll. Gesagt, getan, ging ich also mehr als eine Woche lang jeden morgen am Morgen ins Spital. Manchmal wartete ich 3 Minuten und manchmal 3 Stunden bis ich dran kam.

Jedes Mal hatte ich eine neue Krankenschwester mit einem neuen Arzt gekriegt. Eine Krankengeschichte wird nicht gefuehrt, deshalb durfte ich meine Krankheitsgeschichte jeden Tag neu erzaehlen und das auf Spanisch. Aerzte sind ausgelehrnt. Die Oberkrankenschwester und ihre leiblichen Kinder bilden das Pflegeteam. Somit wird eine gewissene Kontinuitaet gewaehrleistet.

Am besten nehme man die eigene Spritze mit zum Arztbesuch. Nach einigem Suchen fanden sie eine geeignete zum mir das Schmerzmittel zu spritzen und zu naehen.

Medikamente werden sehr spaehrlich abgegeben. Ich musste darum kaempfen, dass sie meine eiternde Wunde mit Antibiotika behandelt haben. Das Medikament zu bezahlen geht nicht, somit hat mir der argentinische Staat auch die Medikamentskosten uebernommen.

In Wahrheit finde ich es super, dass jeder zu einem Arzt gehen kann und eine medizinische Versorgung kriegt. Wenn mann jedoch vor Ort dafuer kaempfen muss, dass man die gewuenschte Versorgung in Realitaet auch erhaelt, wuenschte ich mir ein besseres Anreizsystem fuer die Aerzte als nur der Lohn Gottes.

Gruss Otmar